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Wirtschaftliche Entwicklung und Empowerment von Frauen

Rund 80 Prozent der haitianischen Bevölkerung müssen täglich mit weniger als zwei US-Dollar auskommen und das bei steigenden Lebensmittelpreisen und hoher Inflation. Eine wichtige Rolle in der haitianischen Wirtschaft spielt der Agrarsektor, in dem die Hälfte aller Beschäftigten arbeitet und davon ca. 70 Prozent Frauen (Quelle FAO) tätig sind. Die Landwirtschaft ist für viele Menschen die Existenzgrundlage und spielt für die Ernährungssicherheit eine große Rolle. Bei der Versorgung der Familien mit Nahrung nehmen Frauen eine zentrale Position ein, in der Gesellschaft werden sie jedoch oft benachteiligt.

Gemeinsam mit der lokalen Organisation AHAAMES fördern wir die wirtschaftliche Entwicklung und das Empowerment von Frauen in besonders gefährdeten Gemeinden der Departements Nippes und West. Durch die gezielte Unterstützung sollen wirtschaftliche Teilhabe von Frauen gestärkt und Ernährungssicherheit gefördert werden, um die Verhandlungsposition von Frauen in ihrer Gesellschaft zu verbessern.

 

 

Die wirtschaftliche und soziale Lage in Haiti ist seit vielen Jahren angespannt; insbesondere Frauen haben Schwierigkeiten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen und zur Versorgung ihrer Familien beizutragen.

Die Hälfte aller Beschäftigten ist im Agrarsektor tätig, der für viele Menschen die Existenzgrundlage darstellt. In ländlichen Gemeinden erschwert die sehr eingeschränkte Infrastruktur die landwirtschaftliche Produktivität. Starke Trockenheit, ein unzureichender Zugang zu Wasser, Bodendegradation, erhöhte Preise für Agrarinputs und Betriebsmittel erschweren die Arbeit zusätzlich. Frauen spielen in der Landwirtschaft und der Wirtschaft der Haushalte eine wesentliche Rolle und sehen sich dabei mit vielen Hürden konfrontiert, wie dem begrenzten Zugang zu Land, Krediten und Märkten. Darüber hinaus schränken kulturelle Normen und traditionelle Geschlechterrollen die Teilhabe von Frauen an Entscheidungsprozessen und gewerblichen Aktivitäten weiter ein.
Auch im Fischereisektor haben Frauen, die meist in der Weiterverarbeitung oder als Fischverkäuferinnen arbeiten, nur begrenzte Verhandlungsmacht und sind abhängig von den oft männlichen Fischern, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Den Frauen fehlt es u.a. an Zugang zu Finanzmitteln für geeignete Ausrüstung zur Fischkonservierung. Dies zwingt sie dazu, ihre Produkte schnell, in unmittelbarer Nähe und zu niedrigeren Preisen zu verkaufen. Durch sozioökonomische Spannungen und die Geschlechterdynamik in der von Männern dominierten Fischereiindustrie wird der Kreislauf der wirtschaftlichen Marginalisierung von Frauen oft aufrechterhalten.

  • Aufbau lokaler Kapazitäten in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft und im Fischereisektor;
  • Empowerment und Stärkung der Unabhängigkeit von Frauen;
  • Sensibilisierung und Förderung der Geschlechtergleichstellung;
  • Förderung einkommensschaffender Maßnahmen und verbesserten Marktzugangs für Frauen;
    • Stärkung der wirtschaftlichen Möglichkeiten der Zielgruppe und der Beteiligung von Frauen in den lokalen Wertschöpfungsketten;
    • Verbesserter Zugang zu Ersparnissen und Krediten zu niedrigen Zinssätzen, vor allem für Frauen;
    • Schulung von Frauen und Unterstützung bei der Vernetzung untereinander;
  • Verbesserter Umgang mit Wasser;
  • Verbesserung der Ernährungssicherheit und Selbstversorgung.

Gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden und der Organisation AHAAMES führen wir Aktivitäten mit besonderem Fokus auf die Stärkung der Rolle von Frauen durch. Im Folgenden werden einige dieser Aktivitäten aufgeführt:

  • Verteilen von und Verbesserung des Zugangs zu Saatgut in landwirtschaftlichen Gemeinden;
  • Förderung und Ausbildung in der Haltung von Nutztieren, (wodurch die Ernährung mit wichtigen Proteinen ergänzt, und Fleisch produziert wird, das innerhalb der Gemeinde verkauft werden kann);
  • Schulungen von Kleinbauern und -bäuerinnen im Anlegen von Gärten, Anlegen von Obstplantagen Umgang mit Wasser und dem nachhaltigen Anbau unterschiedlicher Feldfrüchte durch Agrarexpertinnen und -experten in Farmer-Field-Schools;
  • Gründung von dörflichen Spar- und Kreditvereinigungen mit geschlechterparitätischer oder mehrheitlich weiblicher Beteiligung für verbesserten Zugang zu Krediten und Märkten;
  • Durchführung von Workshops für Frauenvereinigungen aus Fischereigemeinden zu Awareness, Kapazitätsaufbau, Marketing, Unternehmensführung und der Bildung von Frauenverbänden;
  • Ausstattung von Frauen mit Geräten und Materialien, wie bspw. solarbetriebenen Kühlboxen;
  • Durchführung von Sensibilisierungsworkshops zu diversifizierter Ernährung, nachhaltigem Umgang mit Ressourcen und Geschlechtergleichstellung.

 

Länderinfos

Hauptstadt: Port-au-Prince
Fläche: 27.750 km²
Bevölkerung: ca. 11,1 Millionen

Projektdaten

Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Auswärtiges Amt (AA), Taiwan Technical Mission (TTM)
Partner: AHAAMES

 

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